seit langer Zeit mal wieder ein StreamabrissJack the Grabber Logfile
Erstellt am: 28.10.2003 00:10
Timer Aufnahme
Kanal=arte
Sendung=Die Klavierspielerin
Start=28.10.2003 00:10:00
Ende=02:15
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Muxer Ausgabe:
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Jack wünscht viel Spass mit der Aufnahme...
besucht uns auch mal auf: http://www.jackthegrabber.de
Sind nur 40 minuten, oder ? Mich wundert daran nur, dass Jack das nicht während der Aufnahme mitbekommen hat...SCR: 040:17
Gesehen habe ich den Film live und nicht bemerkt das die Aufnahme unterbrochen wurde.
Beim erneuten lesen werde ich allerdings die entsprechenden Filmszenen und die Besetzung nicht mehr los im Kopf...schade 
ja, aber ziemlich traurig und krank....Gehts da um Sex ?
Angeblich ist der Film auch auf Bayern 3 gelaufen...kann ich mir nicht vorstellen...da war zB. eine Szene drin wo 'Erika' sich einen Porno in einer Kabine in einem Sexshop ansieht.......ungeschnitten HardCore!Die Klavierspielerin
(Spielfilm)
Eine Höllenfahrt hinein in die Abarten menschlichen Zusammenlebens: "Die Klavierspielerin" von Michael Haneke. Bei den Filmfestspielen in Cannes hymnisch gefeiert - "Beste Darstellerin": Isabelle Huppert, "Bester Darsteller": Benoît Magimel, für den Film selbst der "Große Preis der Jury".
"Die Klavierspielerin" ist eine Literaturverfilmung. Elfriede Jellinek schrieb den Roman in den 80ern. Die Jellinek ist eine, die nicht zimperlich ist, wenn's um Sex und Lust und Gier geht. Davon leben ihre Bücher, das charakterisiert ihre Prosa, die weh tut und weh tun soll. Das zu verfilmen ist - für einen Mann noch dazu - nicht leicht. Eine Herausforderung gewiss, vor allem, wenn die Romanvorlage aus ständigen Rückblenden bis in die Kindheit dieser Klavierspielerin besteht, ein Roman, der seine Struktur durch die exakte Schilderung der Psyche dieser Frau erfährt, ohne klare Erzählstrukturen also auskommt, auf die das Erzählkino so angewiesen ist.
Michael Haneke selbst schrieb das Drehbuch, mit Jellinek hat er nach eigenen Angaben nicht zusammen gearbeitet "das wollten wir beide nicht". Haneke entkernt die Romanvorlage, konzentriert sich im wesentlichen auf drei Personen, macht den Roman so verfilmbar und bleibt ihm im Wesen treu. Haneke bringt derb-böse Jellinek-Atmosphäre auf die Leinwand.
Es geht um Erika Kolhut, Isabelle Huppert. Sie unterrichtet Klavier am Wiener Konservatorium. Eine Frau, die ihre Weiblichkeit versteckt. Sie lebt noch bei der Mutter - großartig: Annie Girardot. Zwei egozentrische Frauen, eine Trutzburg gegen das Männliche, gegen das normale Leben überhaupt. Musik soll Lebensinhalt der Tochter sein. Die Mutter drillt die Tochter zur Kunst.
Als ein Schüler Erikas - jung hochbegabt und attraktiv: Benoît Magimel - mit ihr ein Liebesverhältnis beginnen will, wird klar, dass diese Frau nur noch im Leiden und der Bestrafung Lust empfinden kann. Liebe findet hier nicht statt. Erika hat Liebe nie erfahren, nur Drill. Sexuelle Leidenschaften werden folglich pervertiert. Zu einer liebevollen Beziehung zu einem Mann ist sie nicht fähig.
Ein Film, dessen Gelingen in großem Maße von dem Mut der Schauspieler, vor allem von Isabelle Huppert abhängig ist. Sie spielt ohne Scheu, lässt sich schlagen, liegt gedemütigt vor dem Liebhaber, ist selbstbeherrschte Klaviervirtuosin und zugleich sündhafte Voyeurin in einer Person. Doch immer bleibt Isabelle Huppert in dieser Rolle eine zarte, verletzliche Frau. Das macht sie so interessant als filmische Figur, deshalb ist man als Zuschauer bereit, das auf sich zu nehmen, was einem diese zu geben bereit ist.
Andrea Mirbeth
